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Snacks für Kinder

Wieviel Snacken ist gut?

Unterwegs, vor dem Essen und einfach zwischendrin: Snacks sind überall zu haben, sind praktisch verpackt und einladend – vom Quetschie bis zum Riegel. Aufs Essen zu warten fällt Kindern schwer. Doch wie gesund ist Snacken und wo grenzen sie sich zu Zwischenmahlzeiten ab? Brauchen Kinder überhaupt Zwischenmahlzeiten? Und was genau sind gesunde Snacks? Hier kommen hilfreiche Tipps, damit Ihre Kinder ohne quengeln und fit den Tag überstehen.

Snacken an sich ist nicht unbedingt schlecht. Das Problem: Oft werden stark verarbeitete, sehr zuckrige oder fettige Lebensmittel genascht. Das Essen als gemeinsame Mahlzeit wird zu einer Nebensache und es werden mehr Kalorien aufgenommen als das Kind braucht. Dabei können lebensnotwendige Nährstoffe knapp werden. Außerdem ist unser Körper nicht aufs Daueressen eingestellt: der Verdauungstrakt braucht Ruhezeiten, um sich zu regenerieren. Immer mehr Studien zeigen, dass ständiges Essen die Darmbakterien und damit Immunabwehr und Stoffwechsel nachteilig beeinflusst und zu Übergewicht oder sogar Diabetes führen kann. Dauersnacken kann für Kinder zur Gewohnheit werden. Das Kind verlernt Körpersignale wie Hunger und Sättigung zu erkennen. Solche Gewohnheiten sind später schwer loszuwerden. Was tun? Die Vorbildfunktion der Eltern ist wichtig. Denn wer selbst zwischendurch nascht, wird Schwierigkeiten haben, die eigenen Kinder davon abzubringen. Wenn Kinder vor einer Mahlzeit allzu hungrig sind, einfach ein Teller mit Knabbergemüse oder Obststückchen auf den Tisch stellen.

Auch der Darm muss mal geputzt werden. Etwa 2 Stunden nach dem Essen tritt der „Housekeeping-Effekt“ ein: Darmbakterien wandern vom Dünndarm in den Dickdarm und entfalten da ihre positive Wirkung. Die Vielfalt und Menge der kleinen Helfer steigt – und damit auch ihre wohltuende Wirkung. Dazu gehört nicht nur eine bessere Immunabwehr, sondern auch eine bessere Stimmung. Vielleicht hängt auch die Zunahme von Unverträglichkeiten und Allergien mit einer Veränderung unserer Darmmikrobiota zusammen. In vorherigen Generationen waren Esspausen zwangsläufig da – denn es gab weder Snacks noch Take away Essen. Darauf ist unser Körper also genetisch nicht vorbereitet.

Bei Zwischenmahlzeiten handelt es sich um eine kleine, gesunde und ausgewogene Mahlzeit, die zwischen den Hauptmahlzeiten eingenommen wird. Sie können für Kinder sinnvoll sein, denn sie haben einen höheren Energiebedarf aufgrund ihres Wachstums und ihren Aktivitäten und gleichzeitig einen kleinen Magen. Da können Zwischenmahlzeiten helfen, den Energiebedarf zu decken, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und Heißhunger vorzubeugen. Es ist wichtig, dass diese Zwischenmahlzeiten sinnvoll zusammengestellt sind, um die notwendigen Nährstoffe zu bekommen. 5 Mahlzeiten am Tag sind für die Kleinen optimal: morgens, mittags und abends eine Hauptmahlzeit, vormittags und nachmittags je eine kleine Zwischenmahlzeit. Solche festen Esszeiten und Regeln prägen die Essgewohnheiten fürs Leben und geben Kindern Orientierung und Sicherheit. Am besten immer gemeinsam und am Tisch essen und sich Zeit nehmen – selbst wenn man nur einen Obstteller isst.

Ihr Kind ist ein Dauersnacker? Dann hilft es, sich über die Gründe Gedanken zu machen:

Hunger: Kinder haben einen hohen Energiebedarf aufgrund ihres Wachstums und ihrer Aktivitäten. Wenn längere Zeiträume zwischen den Hauptmahlzeiten liegen, oder diese einfach nicht richtig satt gemacht haben, kann der Hunger sie zu Snacks greifen lassen. Deshalb zu den Hauptmahlzeiten wirklich ein vollwertiges Essen auftischen. Dazu gehören neben komplexen Kohlenhydraten in Vollkorn und Kartoffeln auch gutes Fett und Eiweiß aus Fleisch, Fisch, Käse und Nüssen. Denn diese Nährstoffe beschäftigen die Verdauung länger und halten entsprechend länger vor. Fett hat außerdem doppelt soviel Kalorien wie Eiweiß. Spaghetti mit Tomatensauce oder eine Suppe hält dagegen nicht lange vor.  

Heißhunger: Lebensmittel, die einen hohen glykämischen Index haben, können den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lassen und dann zu einem abrupten Abfall führen. Das verursacht Heißhunger. Dazu gehört eben auch weißer Reis und Nudeln, helles Brot und Bretzeln und zuckerreiche Lebensmittel wie Süßigkeiten, Limonade und Gebäck. Ballaststoffe, Fett und Eiweiß sorgen für einen ausgeglichenen Blutzuckerspiegel. 

Gewohnheit: Kinder können sich an ein bestimmtes Essverhalten gewöhnen. Wenn Snacks in der Familie üblich oder immer verfügbar sind, kann sich das Kind ans Dauersnacken gewöhnen. 

Emotion: Manchmal greifen Kinder aus emotionalen Gründen zu Snacks. Bei Langeweile oder Frust die Kinder nicht mit Essen vertrösten, sondern für kreative Ablenkung sorgen. Und Essen nie als Belohnung einsetzen!. 

Vorbilder: Snacken kann auch durch das Verhalten von Freunden oder Familienmitgliedern beeinflusst werden. Wenn andere Kinder in der Schule oder Kindergarten snacken, möchten sie das auch haben. Gut, wenn die Kita dazu eine allgemeine Regel aufstellt – das hilft allen. 

  • Geschnittenes Obst
  • Gemüsesticks mit Dip
  • Nüsse, Trockenobst und Müsliriegel
  • Belegtes Vollkornbrot mit Wurst oder Käse
  • hartgekochte Eier
  • Geröstete Kichererbsen
  • Gemüsemuffins
  • Joghurt mit frischen Früchten und Getreideflocken