> 6 Portionen Getränke
Kinder sollten etwa 1 Liter am Tag trinken. Über den Tag verteilt entspricht das in etwa 6 Gläsern mit 150 – 200 ml. Baue das Trinken als festen Bestandteil in den Tagesablauf ein, um eine regelmäßige und ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu gewährleisten. Wasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees eignen sich dafür am besten. Milch und Fruchtsäfte hingegen sind keine idealen Durstlöscher, sie sind reich an Zucker und Kalorien. Ab und an eine stark verdünnte Saftschorle im Verhältnis 1 Teil Saft zu 3 Teilen Wasser ist aber vollkommen in Ordnung. Koffeinhaltige Getränke, wie Schwarztee, die meisten Eisteesorten, Cola oder Energy Drinks sind für Kinder tabu.
> 5 Portionen Gemüse, Salat und Obst
Gemüse und Obst haben eine sehr hohe Nährstoffdichte an Vitaminen und Mineralstoffen und sind gleichzeitig meist arm an Kalorien. Daher darf es gerne und oft auf dem Teller der Kinder landen. „5 am Tag“ lautet die Regel, wovon mindestens 3 Portionen davon Gemüse sein sollten. Plane also zu jeder Mahlzeit eine Gemüse- oder Obstkomponente ein. Obst kann auch gerne ab und zu durch eine Portion Nüsse und Saaten ausgetauscht werden. Das liefert neben Mineralstoffen und Vitaminen auch ungesättigte Fettsäuren, die eine gesunde Entwicklung unterstützen. Genauso gehören auch Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen oder Bohnen zu dieser Kategorie und sollten einen festen Plan im Speiseplan bekommen. Sie punkten mit viel hochwertigem Eiweiß und Ballaststoffen.
Außerdem sind Hülsenfrüchte, Nüsse und Saaten reich an Eisen. Das zählt zu den Nährstoffen, von denen Kinder meist zu wenig abbekommen. Auch verschiedene Gemüsesorten können eine große Portion Eisen enthalten, wie zum Beispiel Spinat, Fenchel oder Brokkoli. Allerdings kann das Eisen aus pflanzlichen Quellen nicht so gut vom Körper aufgenommen werden wie tierisches Eisen. Doch die gleichzeitige Gabe einer Vitamin C-Quelle verbessert die Aufnahme. Da Vitamin C sehr hitzeempfindlich ist und beim Garen schnell abgebaut wird, sind Rohkost-Salate oder ein Stück frisches Obst die idealen Begleiter eisenreicher Mahlzeiten. Das Gleiche gilt im Übrigen auch für die Eisenaufnahme aus Getreide. Ein paar Orangen-Schnitze zu den Haferflocken am Morgen schaffen jedoch auch hier schnell Abhilfe.
Gestalte die Auswahl an Gemüse und Obst also vielfältig - je bunter, desto besser! Genauso abwechslungsreich sollte auch die Zubereitung ausfallen: pürieren, backen, raspeln, als Salat, ... Normale Nudeln können ab und an durch Pasta aus Hülsenfrüchten ersetzt werden, geraspeltes Gemüse kann in Brot, Pizza oder Frikadellen versteckt werden und Nüsse oder Samen bereichern jedes Müsli. Ungefähr die Hälfte des Gemüses sollte roh gegessen werden, die andere Hälfte gegart. Durchs Garen wird Gemüse leichter verdaulich und manche Nährstoffe wie Betakarotin werden besser verwertet. Rohes Gemüse liefert mehr Ballaststoffe und Hitze empfindliche Vitamine wie Folsäure oder Vitamin C bleiben besser erhalten.
> 4 Portionen Brot, Getreide und Beilagen
Getreide und andere kohlenhydratreiche Lebensmittel sind eine wichtige sättigende Komponente von Kinder-Mahlzeiten. Sie versorgen uns mit Energie, Eiweiß, Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. Dabei sind komplexe Kohlenhydrate immer besser als die einfachen Kohlenhydrate. Einfache Kohlenhydrate, wie in Zucker oder Weißmehl, werden im Darm rasch abgebaut und lassen den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen. Genauso schnell fällt er danach aber auch wieder ab und das Hungergefühl ist wieder da, sogar noch stärker als zuvor. Der Abbau von komplexen Kohlenhydraten hingegen erfolgt langsam. Infolgedessen steigt auch der Blutzuckerspiegel nur langsam an und bleibt konstant: Dein Kind bleibt viel länger satt und fit.
Komplexe Kohlenhydrate sind in Vollkornprodukten enthalten, wie Vollkornmehl, Vollkornnudeln, Naturreis oder Vollkorn-Couscous. Und natürlich in Vollkornbrot, das es auch fein vermahlen gibt. Alle diese Lebensmittel sind außerdem reich an Ballaststoffen, die für einen gesunden Darm sorgen. Wem die Umstellung von Weißmehl auf Vollkornmehl zu heftig ist, der kann es auch erst einmal mit Mehl der Type 1050 versuchen. Die Type bezeichnet den Mineralstoffgehalt. Weißes Mehl hat die Type 405, Vollkornmehl etwa 1700. 1050er Mehl lieht also dazwischen, ist nicht so dunkel und hat immer noch mehr als doppelt so viele Mineralstoffe und auch der Gehalt an Ballaststoffen ist wesentlich höher als bei Weißmehl. Es kann ebenso verwendet werden wie weißes Mehl. Vollkornnudeln gibt es mittlerweile in bester Qualität. Zur Gewöhnung kannst Du sie am Anfang auch mit normalen Nudeln mischen. So fällt die Umstellung leichter. Und Getreideflocken fürs Müsli sind in der Regel ohnehin aus Vollkorn.
> 3 Portionen Milch und Milchprodukte
Morgens ein Müsli mit Milch, dann eine Scheibe Käse auf das Vesperbrot, nachmittags einen Joghurt mit Obst und schon sind die 3 Portionen erreicht. Diese Lebensmittelgruppe ist für Kinder besonders wichtig, da Milchprodukte der Hauptlieferant für Calcium sind. Der Mineralstoff sorgt für starke Knochen und gesunde Zähne. Nur bis etwa zum 20. Lebensjahr wird Calcium in die Knoche eingelagert. Das ist dann unser Vorrat fürs weitere Leben! Außerdem liefert Milch auch hochwertiges Eiweiß und viele B-Vitamine. Auch Sauermilchprodukte wie Joghurt, Buttermilch oder Kefir sind sehr wertvoll für Kinder. Sie enthalten Milchsäurebakterien, die die Darmgesundheit unterstützen. Wichtig: Der Fettgehalt sollte nicht zu hoch sein, denn Milch enthält gesättigte Fette. Deshalb bei Käse nicht mehr als 42 % Fett i.Tr. bei Hartkäse und nicht mehr als 50 % Fett i.Tr. bei Weichkäse. Frischkäse am besten die einfache Rahmstufe oder kalorienreduzierte Sorten auftischen. Oder Quark. Außerdem aufpassen: Viele Milchfrischprodukte enthalten oft zu viel Zucker.
> + 1 Portion Fleisch, Wurst, Fisch oder Ei
Magere Fleisch und Wurstwaren gehören für Kinder zwei bis dreimal pro Woche auf den Speiseplan. Wenn die Portionen klein sind, auch täglich. Sie versorgen Dein Kind mit hochwertigem Eiweiß und liefern außerdem den Mangelnährstoff Eisen. Und Zink, das für Zellwachstum und Heilungsprozesse wichtig ist. Diese Mineralstoffe werden aus tierischen Quellen besonders gut vom Körper verwertet. Bevorzuge jedoch bei Fleisch und Wurstwaren die fettarmen Varianten: Fleisch ist reich an gesättigten Fetten. Geflügel hat dabei die Nase vorn. Oft reicht für das geliebte, würzige „Umami“ Fleisch-Aroma eine kleine Menge. Außerdem ergänzt sich Eiweiß aus Fleisch perfekt mit Eiweiß aus Getreide. Ein Wurstbrot ist also auch eine ideale Eiweißquelle. Eine Käsebrot natürlich auch!
Fettreiche Fische haben einen sehr hohen Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und sind deshalb eine gute Wahl. Vor allem die besonders wertvollen Omega-3-Fettsäuren sind dann reichlich vorhanden. Und auch die Iod-Versorgung kann durch den regelmäßigen Verzehr von Fisch verbessert werden. Lachs, Makrele und Co dürfen also gerne ein- bis zweimal wöchentlich auf dem Teller der Kinder landen – auch als Fischstäbchen.
> 2 Portionen Fette und Öle
Fette und Öle liefern sehr viele Kalorien und sollten daher nur sparsam in der Küche eingesetzt werden. Vor allem aber ist es wichtig, auf die Qualität zu achten. Bevorzuge pflanzliche Öle gegenüber tierischen Fetten, die viele gesättigte Fettsäuren enthalten. Bei den Speiseölen sind vor allem Raps- und Olivenöl zu empfehlen. Auch Walnuss- und Leinöl sind sehr zu empfehlen, da sie besonders reich an Omega-3-Fettsäuren sind. Allerdings sind diese Öle am besten für kalte Speisen geeignet. Statt Butter ist auch ein streichfähiger Mix aus Rapsöl und Butter zu empfehlen – natürlich ungesalzen.
> 1 Portion Extras (Süßes und fette Snacks)
Auch Süßigkeiten sind für Kinder erlaubt, aber sie sollten eine Besonderheit bleiben und bewusst genossen werden. Zu den „Extras“ zählen alle Lebensmittel, die sehr viel Zucker, ungesunde Fette oder Salz enthalten. Neben einer Handvoll Chips oder einem Riegel Schokolade, kann auch ein zuckriges Getränk, ein Stück Kuchen oder ein gesüßtes Milchprodukt ein „Extra“ sein.
Süßigkeiten sind aber keinesfalls ein Muss für Dein Kind. Solange es sie noch nicht kennt und danach verlangt – umso besser. Wenn es dann aber doch früher oder später auf den Geschmack kommt, ist etwas Süßes in kleinen Portionen ab und zu in Ordnung.
Aber Achtung: Süßigkeiten sind keine Beruhigung, Belohnung oder Beschäftigung! Der beste Zeitpunkt für Süßes ist nach einer vollwertigen Mahlzeit, wenn der Hunger schon gestillt ist.