Die biologische Wertigkeit zeigt an, wie gut die Zusammensetzung der Aminosäuren von unserem Körper verwertet werden kann. Tierische Lebensmittel besitzen eine besonders hohe Wertigkeit. Ein Ei ist der Goldstandard: Es hat eine biologische Wertigkeit von 100. Dahinter reiht sich Fleisch mit einem Wert von 80 ein. Auch pflanzliche Lebensmittel können eine hohe biologische Wertigkeit haben, wie Soja mit einer Wertigkeit von 81.
Durch kluge Kombination verschiedener Lebensmittel kann die biologische Wertigkeit noch erhöht werden. Optimal mit 136 ist die Kombi von Kartoffeln und Ei im Verhältnis 2:1. Durch das Mischen von Lebensmitteln können sich nämlich die Aminosäuren so ergänzen, dass sie besser vom Körper genutzt werden. Die biologische Wertigkeit ist also ein guter Richtwert für die Qualität eines Eiweißes.
Doch mittlerweile gibt es einen noch genaueren Wert: PDCAAS wird im Deutschen verkürzt auch als Aminosäureindex bezeichnet. Er dient dazu, die Qualität von Proteinen genauer zu beschreiben. Es nützt unserem Körper nichts, wenn von Aminosäure A und B eine große Menge vorliegt, aber von Aminosäure C nur ein sehr kleiner Teil. Denn alle Aminosäuren werden nur zu dem Grad verwertet, der von der Aminosäure, die den geringsten Anteil hat (hier: Aminosäure C), vorgegeben wird. Der Rest wird zur Energiegewinnung genutzt.
Zusätzlich zu diesem Aminosäureindex spielt beim PDCAAS der Grad, in dem das Protein von unserem Körper verdaut werden kann, ein Rolle – die sog. Bioverfügbarkeit. Denn jedes Lebensmittel hat eine andere Zusammensetzung, die auch auf den Verdauungsprozess Einfluss nimmt. Das muss für jedes einzelne Lebensmittel extra ermittelt werden.
Zwischen der biologischen Wertigkeit und dem PDCAAS können bei einzelnen Lebensmitteln deshalb große Unterschiede entstehen.
Lebensmittel | Biologische Wertigkeit | Biologische Wertigkeit |
Kuhmilch | 91 | 1.00 |
Fleisch | 80 | 0.92 |
Weizen | 59 | 0.42 |
Bohnen | 73 | 0.40 |
Soja | 48 | 0.94 |
Eiklar | 88 | 1.00 |
Reis | 83 | 0.56 |