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Kochen mit Kindern

Es zischt, brodelt und duftet in der Küche. Das Abendessen steht auf dem Herd – und neugierige Kinderaugen beobachten kritisch, was die Eltern gerade machen. Kinder möchten genau wissen, wie die Dinge zusammenhängen und funktionieren. Und deshalb lieben sie es, selbst zu kochen. Keine Frage – Kochen mit Kindern kostet Zeit und sicherlich auch Geduld. Aber mit ein bisschen Vorbereitung kann es allen Beteiligten Spaß machen und die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern fördern. Beim Kochen können Sie Ihrem Kind von Anfang bis zum fertigen Gericht etwas beibringen. Es kann beim Waschen, Putzen, Schälen, Schneiden, Kneten, Rühren und Portionieren helfen. Das schult nicht nur seine motorischen Fertigkeiten und sein Fingerspitzengefühl, sondern es übt auch, Mengen abzumessen und zu wiegen, Zeiten einzustellen und erlebt den Unterschied von Gartemperaturen. Es lernt Lebensmittel beim Namen kennen und bekommt einen viel bewussteren Bezug zu ihnen. Kochen macht fit fürs Leben.

Schon früh können Kinder am Küchenalltag teilnehmen: Zunächst mit Abstand auf einer Decke oder vom Hochstuhl aus, bald schon als fleißige Helferlein. Mit drei Jahren können Kinder unter Aufsicht erste, altersgemäße Aufgaben erledigen. Während die Kleinen Gemüse waschen, Löffel aus dem Besteckkasten holen oder den Teig umrühren, fühlen sie sich ganz groß. Das stärkt das Selbstwertgefühl – und verkürzt übrigens auch die Wartezeit, bis das Essen endlich auf dem Tisch steht.

Im Alter von vier Jahren können geübte Kinder den Umgang mit Messern und Schälern erlernen. Dazu sollte das Messer gut in der Hand liegen. Stumpfe Messer sind übrigens gefährlicher als scharfe Messer, weil sie leicht abrutschen können. Fürs Schälen eignen sich Kippschäler am besten. Zunächst weiche Dinge schneiden wie Banane, Gurke oder Bärchen-SchlaWiener. Gewöhnen Sie Ihr Kind daran, immer vom Körper wegzuschneiden. Vor allem aber sollte der Arbeitsplatz kindertauglich sein:

  • Die Arbeitsfläche befindet sich auf der richtigen Höhe, wenn sich die Unterarme beim Schneiden im rechten Winkel zu den Oberarmen befinden. Ihr Kind kann auf einen rutschfesten Hocker stehen oder noch besser, an einem eigenen Kindertisch arbeiten. 
  •  Auf einem großen Schneidebrett ist genug Platz für alle Zutaten. So fällt beim Schneiden nichts herunter. Mit einem feuchten Lappen unter dem Brett bleibt es an Ort und Stelle.
  • Sie sollten sich immer in greifbarer Nähe befinden, so dass Sie im Notfall zur Stelle sind. Engen Sie Ihr Kind jedoch nicht ein, indem Sie ständig seine Hand führen oder seine Arbeit unterbrechen. Vielleicht wird die Gurkenscheibe etwas dicker als gewollt oder ein bisschen Mehl landet neben der Schüssel, statt im Teig. Na und? Das Essen schmeckt mindestens genauso gut! 
  • Vorsicht ist im Umgang mit Hitze angebracht. Das kann Ihr Kind erst im Schulalter ab etwa 8 Jahren bewältigen. Vorher gilt: Hände weg von heißer Bratpfanne, Kochtopf und Backblech.

Die zarte Haut einer Tomate fühlen, ein Gewürz zum ersten Mal riechen, das brutzelnde Fleisch in der Pfanne hören und den Saft einer Zitrone schmecken – Kochen schärft unsere Sinne. Vielleicht ist Ihr Kind ganz neugierig und möchte alles probieren. Oder ist es erst einmal zögerlich? Das ist völlig natürlich. Denn Kinder haben rund 10.000 Geschmacksknospen, von denen Erwachsene nur noch etwa halb so viele besitzen. Kinder nehmen Gerüche, Texturen und Geschmäcker dementsprechend intensiver wahr. Manchmal braucht es mehrere Anläufe, bis die Kleinen ein neues Lebensmittel akzeptieren. Bieten Sie auch die unbeliebten Zutaten mehrmals an. Und noch wichtiger: Gehen Sie selbst mit gutem Beispiel voran. 

Doch wenn ein Kind „seinen“ Brokkoli, „seine Tomate“ selber schneidet oder „seine“ Puffer selbst formt, verändert sich seine Wahrnehmung der Lebensmittel. Wer beim Zubereiten geholfen hat, möchte natürlich probieren. Das „Grünzeug“ ist nun vertraut und die selbstgekochte Nudelsoße sehr verlockend. Ihr Kind lernt so ganz spielerisch die Vielfalt von Lebensmitteln kennen. Und Sie können dabei einiges über Ihr Kind lernen!

Kommunikation ist wichtig beim gemeinsamen Kochen. Erklären Sie jeden Handgriff, den Sie – vielleicht auch beiläufig – machen. Warum sind Topflappen so wichtig, wenn wir den Auflauf aus dem Ofen holen? Weshalb ist es notwendig, Obst und Gemüse zu waschen? Und aus welchem Grund sollte ich den Probierlöffel nicht zweimal in die Suppe tauchen? Vergessen Sie nicht, dass Ihr Kind gerade Neuland betritt. Es darf Fehler machen! Statt zu ermahnen, wenn etwas nicht auf Anhieb klappt, loben Sie Ihr Kind für alles, was klappt. So bestärken Sie es, weiter zu lernen und zu probieren. 

Damit Sie gemeinsam Freude haben, sind ein paar Regeln wichtig. Bei der Auswahl des Gerichtes darf Ihr Kind mitentscheiden – beim Kochen haben dann aber Sie das Sagen. Als Küchenchef verteilen Sie die Aufgaben und behalten den Überblick. Am besten eignen sich Gerichte, die überschaubare Zutatenlisten haben und aus möglichst wenig Arbeitsschritten bestehen. Eine Suppe ist toll, weil alles in einem Topf landet. Da ist es nicht schlimm, wenn das Gemüse etwas ungleichmäßig geschnitten ist. Und Brötchen schmecken auch, wenn sie nicht perfekt aussehen.  

  • Bringen Sie Ihrem Kind wichtige Grundregeln so früh wie möglich bei. Hände werden vor dem Kochen gründlich mit Seife gewaschen. Auch nach bestimmten Schritten, wie beim Eier aufschlagen, ist das angebracht.
  • Lange Haare haben nichts im Essen zu suchen. Ein Haargummi schafft Abhilfe.
  • Geschlossene Schuhe sind wichtig – falls doch mal ein Messer auf den Boden fällt.
  • Eine Kinderschürze schützt vor Spritzern und wird bestimmt mit Stolz getragen.
  • In der Küche wird nicht gerannt oder getobt. Messer und andere scharfe Gegenstände nicht durch die Gegend tragen. 
  • Helfen Kinder öfter in der Küche mit, lohnt sich ein gut erreichbares Regalfach. Hier können die wichtigsten – kindertauglichen – Utensilien wie die eigene Schürze, Brettchen und Gefäße aufbewahrt und von den jungen Köchen eigenständig hervorgeholt werden. 
  • Auch wenn Ihr Kind mit verschiedenen Arbeitsschritten in der Küche vertraut ist: Heiße Pfannen, Töpfe mit kochendem Inhalt und der Backofen sind bis etwa zum achten Lebensjahr tabu. 
  • Abfälle, die beim Kochen anfallen, werden getrennt und direkt entsorgt. 
  • Auch das Aufräumen und Abspülen gehört zum Kochen dazu – gemeinsam geht’s am schnellsten.